Im Standortgebiet Zürich Nordost schreitet der Prozess der regionalen Partizipation voran: An der zweiten Vollversammlung mit über 80 Mitgliedern wurde das erweiterte Organisationsreg-lement verabschiedet, das die Basis der künftigen Arbeit bildet. Die Regionalkonferenz wählte zudem den SP-Vertreter Peter S. Weiller aus Rudolfingen in die Leitungsgruppe und wählte die nominierten Mitglieder der drei Fachgruppen. Aufgrund des regen Interesses zur Mitarbeit wurden die Anzahl der Mitglieder pro Fachgruppe von 11 auf 14 Mitgliedern erhöht. Dabei wurde auf ein repräsentatives Abbild der in der Regionalkonferenz vertretenen Personen geachtet. Noch nicht verabschiedet wurde die Leistungsvereinbarung mit dem Bundesamt für Energie (BFE), weil der vorgegebene Zeitplan für 2012 als zu straff erachtet wurde. Präsident Jürg Grau ist jedoch zuversichtlich über den weiteren Verlauf: „Wir nehmen die Rückmeldung aus unsere Region sehr ernst. Ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden, die den Beteiligten entgegenkommt“.
Aufgaben der Fachgruppen
Nach der Wahl der Mitglieder der Fachgruppen können diese ihre Arbeit nun Anfang 2012 auf-nehmen. Sie erstellen Berichte und Stellungnahmen zuhanden der Leitungsgruppe und der Re-gionalkonferenz. Die Fachgruppe „Oberflächenanlage“ beurteilt die Empfehlungen der Nagra und entwickelt allenfalls zusätzliche Vorschläge. Die Gruppe „Sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudien und Entwicklungsstrategien“ (SÖW) setzt sich mit den wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen eines möglichen Tiefenlagers auseinander. Sie erarbeitet Zusatzfragen zur SÖW, die weitere Aspekte und Fragen der Region abklären. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Erstellung einer regionalen Entwicklungsstrategie. Die Fachgruppe „Sicherheit“ diskutiert technische und wissenschaftliche Fragen aus der Bevölkerung, von Gemeinden, Organisationen, Kantonen und aus betroffenen Nachbarstaaten zu den Themen Sicherheit und Geologie.
Bunderatsentscheid Ende 2011
Ende diesen Jahres wird der Bundesrat über die Festlegung der sechs von der Nagra vorgeschlagenen Standortgebiete im Sachplan geologische Tiefenlager entscheiden. Neben Zürich Nordost werden die Regionen Jura-Südfuss, Jura Ost, Nördlich Lägern, Südranden und Wellenberg als Standorte für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Betracht gezogen.